Welche Surf-Finnen-Systeme gibt es und welches ist das beste?

Finnensysteme, da geht es nur um FCS vs. Future Fins! Ja und Nein; klar sind das die beiden größten Hersteller für Finnen sowie Finnensysteme, aber es gibt durchaus mehr relevante Systeme für Shortboard-Charger bis Log-Lovers. Welche das sind und welches das passende Finnensystem für dich ist, erfährst du in diesem Artikel.

Das Wichtigste in Kürze:
  • Das Finnensystem von Future Fins bietet maximale Stabilität und FCS II sowie ‘Snap-In’ ermöglichen ein werkzeugloses abnehmbares Finnensystem.
  • Häufig sind werkzeuglose Finnensysteme in der Praxis nicht komplett werkzeuglos.
  • Das beste Finnensystem ist das, was deinen eigenen Präferenzen entspricht. Bspw. Finnenauswahl für ein bevorzugtes Finnen-Setup oder mit dem Cant der Finnen, und so dem Surfgefühl beim Surfen experimentieren.

Was ist ein Finnensystem?

Ein Finnensystem ist der Mechanismus , mit dem du die Finnen an deinem Surfboard befestigen und wechseln kannst. Je nach Finnen-Setup umfasst es einen oder mehrere Plugs oder Finnenkästen. Das Finnensetup bezieht sich darauf, wie viele Finnen dein Board hat und wie sie auf der Unterseite in der Nähe des Hecks angeordnet sind.

Ohne ein Finnensystem – und die richtigen Finnen – hast du viel weniger Kontrolle über dein Board. Manöver werden schwieriger, und dein Board kann sich instabil anfühlen. Wenn du nicht gerade einen finnenlosen Stil fährst, sind Finnen unverzichtbar – sie funktionieren wie ein Lenkrad.

Mit der Wahl deines Finnensystems bestimmst du die Stabilität der Finnen, wie aufwendig der Finnenwechsel ist und beschränkst dich u.a. darauf, welche Finnen für dein System erhältlich sind. Denn nicht jede Finne ist mit jedem Finnensystem kompatibel.

Welche Finnensysteme gibt es?

Sofern dein Wellenreiter keine Glass-on-Finnen hat, kommen folgenden Finnensysteme in Frage:

  • Single-Tab-System
  • Dual-Tab-System
  • FCS Fusion
  • FCS II Fin System
  • FCS II Longboard Fin
  • Longboard Finnenbox
  • Captain Fin ‚Snap-In‘

Grundlegend wird bei Finnensystemen für Wellenreiter zwischen Single- und Dual-Tab unterschieden. ‘Single’ und ‘Dual’ beschreiben, wie viel Laschen (engl. Tabs) notwendig sind, um eine Finne mithilfe von Schrauben mit dem Brett zu verbinden. Das Single-Tab kommt aus dem Hause Future Fins und das Dual-Tab vom australischen Finnenhersteller FCS. Die erste Version von FCS und sowie das Fusion-System basieren auf dem Dual-Tab-System.

Auch wenn FCS II-Finnen sowie ‘Snap-In’-Finnen über zwei Tabs verfügen, gehören sie zu den Klick-System (auch Steck-System) von Finnensystemen. Klick-Systeme verzichten auf das Befestigen der Finne am Surfbrett von Schrauben der Finnen. Dennoch ist eine zusätzliche Sicherung der Finne am Plug möglich. Nur bei FCS II Longboard Finnen ist das nicht möglich, denn die Finnenbox hat kein Gewinde, die ein zusätzliches Festschrauben ermöglicht.

Im Folgenden nehmen wir die heute relevanten Finnensysteme genauer unter die Lupe.

Der Vergleich – welches Finnensystem ist das beste?

Um diese Frage zu beantworten, vergleichen wir alle relevanten Finnensysteme miteinander und gehe auf die Vor- und Nachteile jedes Systems ein. So kannst du für dich selbst entscheiden, welches System für dich am besten ist.

FCS I

Logo des Finnen- und Finnensystemhersteller FCS.

Das erste abnehmbare Finnensystem “FCS I” wurde 1992 von dem Australier Brian A. Whitty entwickelt und ermöglichte das einfache Wechseln von Finnen, was Surfern neue Möglichkeiten eröffnete. Mithilfe der Innovation konnte viel leichter mit Materialien und Templates experimentiert werden, was das Performance-Surfing erheblich verbesserte.

Fin plug of the fin system FCS 1 with a surfboard as background.

Bei der Verwendung von zwei Plugs je Finne kann jedoch unter starker Beanspruchung, u.a. bei aggressiven Turns, eine Torsion (Überdrehung oder Überdehnung) entstehen. Wodurch die Finnenbox und der Foam (Schaumstoff) des Surfbretts beschädigt wird. Das erste FCS-System wird daher heute hauptsächlich noch für kleinere Finnen verwendet, u.a. für Sidebites, Trailer-Finnen (auch Stabilizer) und den äußeren Finnen von Twinzern und Singzern.

Der Neigungswinkel für die Finne (Cant) ist fest im Plug integriert und kann nicht durch den Wechsel der Finnen verändert werden.

Beim FCS I System werden die Finnen mit einer Schraube am Surfbrett befestigt. Je nach Größe wird jede Finne mit einer oder mehreren Schrauben fixiert, die in Laschen seitlich gedreht werden, um die Finne an Ort und Stelle zu halten.

Erfahre mehr über das FCS I System im folgenden Video

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FCS Fusion

2012 brachte FCS ein optimiertes System auf den Markt – das FCS-Fusion-Plug. Dabei wurden die beiden einzelnen Plugs des Vorgängers zu einem stabileren, achtförmigen Plug verbunden und erstmals mit Resin überzogen. Das Fusion-Plug wird zusätzlich mit einer hochdichten Schaumeinlage verstärkt, was die Stabilität zusätzlich erheblich erhöht.

Weißes Finnenplug des Finnensystems FCS Fusion auf einem Surfboard drapiert.

Weiterhin basierte der Fusion Plug auf dem Dual-Tab-System und ist mit FCS 1 Finnen kompatibel. Es wurde primär für EPS / Epoxy-Boards entwickelt, kann aber auch in PU / Polyester-Boards (Poly) verwendet werden. Die Neigungswinkel sind wie auch beim Vorgänger in der Finne integriert.

Trotz der verbesserten Stabilität besteht weiterhin ein Risiko für Torsion, was langfristig zu Rissen oder dem Ausbrechen des Plugs führen kann. Da das System nicht mehr patentgeschützt ist, gibt es zahlreiche Finnen von Drittanbietern zu fairen Preisen.

Auch beim FCS Fusion System werden die Finnen auf gleiche Weise an der Lasche der Finne im Plug festgeschraubt.

Erfahre mehr über FCS-Fusion im folgenden Video:

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FCS II

Logo des Finnensystems FCS II.
Ein Jahr später wurde 2013 das FCS II Fin System, eine völlig neue Technologie auf den Markt gebracht. Das bisherige Tab-System mit Schrauben zur Befestigung wird durch ein Klick-System ersetzt. Laut Hersteller ist das Fixieren der Finnen mit einem Fin-Key überflüssig, da es in das Finnenplug gesteckt wird. Um die Umstellung auf das neue System zu beschleunigen, hat das australische Unternehmen die Produktion der älteren Modelle schrittweise eingestellt.
Schwarzes Finnenplug des Finnensystems FCS 2 mit einem Surfboard als Hintergrund.

Erfahre mehr über das FCS-II-Plug im folgenden Video:

Gesichert wird die Finne mit einer Titanium, die mit einem mit rotierendem Mechanismus umgeben ist. Dieser hält die Finne im Plug. Das System ermöglicht einen schnellen Wechsel der Finnen ohne Fin-Key. Ältere Finnen von FCS können mit einem optionalen Adapter (InFill also ein Kompatibilitäts-Kit) genutzt werden, welches Wasserturbolenzen vermindert.

Wie bei den Vorgängersystemen besteht auch hier die Gefahr einer Torsion. Zudem kann das ständige Klicken beim Befestigen und Entfernen der Finnen zusätzlich Druck auf das Plug ausüben, wodurch es sich lockern oder sogar ausbrechen kann. Es scheint FCS ist mit dem Patentschutz des Finnensystems gescheitert, auch wenn es bislang noch wenig Finnenhersteller gibt, die Finnen mit diesem System herstellen.

Zur Befestigung einer FCS II Finne in das entsprechende Plug einzusetzen, wird die vordere Kerbe an der Finnenlasche in die Nut eingeführt. Anschließend drückt man mit sanftem Nachdruck die Finnen-Base in das Plug, bis die Finne einrastet.

Finnenwechsel empfehlen sich nur mit einem weichen Untergrund, um dein Brett nicht zu beschädigen und einem Handtuch, um deine Hände zu schützen. Denn häufig ist beim Wechseln der Finne viel Krafteinsatz erforderlich. Darüber hinaus sind zwei Schraubengewinde je Plug, die mehr Schutz bieten, da so die Finne zusätzlich gesichert wird. Denn es besteht die Gefahr, die Finnen zu verlieren.

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Future Fins

Logo des Finnen- und Finnensystemhersteller Future Fins.

In den 90ern entdeckte Vince Longo auf einem Surftrip in Indonesien das FCS I System und erkannte dessen Verbesserungspotenzial. Zurück in Kalifornien gründete er, mit seinem Bruder Anthony, Future Fins. 1997 erhielten sie die Patentgenehmigung für ihr entwickeltes Finnensystem.

Heute leitet Vince Longo Future Fins alleine, da sich die Brüder nach einer Meinungsverschiedenheit trennten.

Finnenplug des Finnensystems Future Fins in Schwarz mit einem farblichen Surfboard als Hintergrund.

Das System von Future Fins ist ein Single-Tab-System (auch Full-Tab-System). Denn die komplette Finne wird in die Finnebox eingesetzt. Zum einen entsteht eine besonders starke Verbindung mit dem Board, was dem Surfgefühl von (Glass-on)-Finnen am nächsten kommt.

Der Befestigungsmechanismus lässt weniger unerwünschten Wasserturbulenzen entstehen, was mehr Drive und Geschwindigkeit bietet. Durch die ausgeprägte Stabilität und widerstandsfähig gegen Torsion des Plugs, ist das Finnensystem besonders für Twinnes geeignet. Twin-Finnen haben mehr Oberfläche (Area) und müssen so mehr Druck standhalten, was bspw. beim Fahren von Manövern entsteht.

Das Surfgefühl lässt sich bei diesem System von Surfer selbst bestimmen, denn der Cant ist nicht mit dem Plug verbaut ist.

Zum Befestigen wird die Einkerbung am Ende der Finnenbase in die Nut, die in Richtung Tail des Surfboards zeigt, in die Finnenbox eingeführt. Anschließend wird die Finne vollständig in das Plug gedrückt und mit einer Schraube an der Vorderseite der Base durch ein angewinkeltes Gewinde fixiert.

'Snap-In' Captain Fin

Logo des Finnen- und Finnensystemhersteller Captain Fin Co.®.

Captain Fin hat 2023 das „Snap-In“-Finnensystem eingeführt, das als revolutionär beworben wird. Es ist etwa 50 % leichter als konkurrierende Systeme und ermöglicht ebenso wie FCS II das werkzeuglose Wechseln der Finnen. Die Befestigung erfolgt durch einen Federmechanismus, der die Finne im Plug hält.

Das System wurde in verschiedenen anspruchsvollen Bedingungen getestet (von Waimea Bay bis Teahupoo). Ob “Snap-In” auf globaler Ebene sicherer ist als das konkurrierender FCS 2 System wird sich in Zukunft zeigen. Aktuell untersteht Captain Fin allerdings einem Relaunch. Ob, das Finnensystem im Anschluss der Neuausrichtung am Markt noch verfügbar sein wird, ist aktuell unklar. Bei Neuigkeiten wird dieser Artikel aktualisiert.

Beide Finnenlaschen werden in die Öffnungen des Plugs geschoben, bis es hörbar einrastet. Falls gewünscht, können die Finnen zusätzlich mit ein bis zwei Schrauben gesichert werden.

Die Dual-Tab-’Snap-In’-Finnen sind mit FCS I und FCS Fusion kompatibel. Andere Dual-Tab-Finnen von FCS I oder Drittanbieter können auch mit dem Finnensystem von Captain-Fin genutzt werden – ohne das werkzeuglose Feature.

Finnenplug des Finnensystems ‘Snap In’ von Captain Fin in Weiß.

Im folgenden Video kannst du mehr über das Snap-In-System erfahren.

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Longboard Finnenbox

Longboard-Finnenboxen gibt es von verschiedenen Herstellern, meist als US-Box oder Bahne-Box bekannt. Ihr Vorteil liegt in der variablen Positionierung der Finne innerhalb der Schiene, wodurch das Surfverhalten beeinflusst werden kann.

Diese Art von Finnen-Box wird hauptsächlich in Boards verbaut, für die größere Finnen zum Surfen notwendig sind. Darunter u. a. Duos, Bonzern, Singlefins und 2 + 1s. Durch den großen Unterschied in der Länge dieser Bretter (ca. 6 bis 12 ft.) ist es die Finnenbox in unterschiedlichen Längen erhältlich.

FCS II Longboard Fin

FCS II Longboard-Finnen ist ebenso eine werkzeuglose Alternative, die mit allen Channel-Boxen kompatibel ist und wird gleich wie die FCS 2-Finne befestigt. Hier befindet sich der Befestigungsmechanismus nicht im Plug, sondern ist in der Finne integriert. Allerdings gibt es keine zusätzliche Sicherungsmöglichkeit durch eine Schraube, was auch hier potenziell zu einem Verlust der Finne führen kann.

Allerdings gibt es keine Möglichkeit, die Finne mit einer zusätzlichen Schraube zu sichern, was das Risiko erhöht, die Finne bei starker Beanspruchung zu verlieren.

Traditionelle Single Fins

Herkömmliche Singlefinnen haben ein Bohrungsloch, durch die eine Schraube geführt wird. Eine Unterlegscheibe, sorgt für den notwendigen Halt.

Jedes Finnensystem hat Vor- und Nachteile und alle habe ähnliche Technologien bei der Finnenkonstruktion und Templates der Finnen! Der Hauptunterschied der Finnensysteme liegt allerdings beim Cant. Future-Fins lässt hier die Wahl der Neigungswinkel beim Surfer bzw. bei der Finnenauswahl, wohingegen bei dem Hauptkonkurrenten aus Australien, sowie bei Captain Fin, der Shaper den Cant der Finnen bestimmt.

Die verschiedenen Finnensysteme im Überblick

Um dir die Vor- und Nachteile aller Finnensysteme besser darzustellen, haben wir diese in der folgenden Tabelle für dich aufbereitet.
Finnensystem
Boards und Finnen-Setups
Vorteile
Nachteile
FCS I (Dual-Tab)
Äußere Finnen von Twinzern und Singzern und andere kleinere Finnen wie Sidebites und Stabilisatoren. Noch immer an vielen Old-School-Surfbrettern mit allen Arten von Setups zu sehen.
Eine große Auswahl an Finnen von Drittanbietern, das minimale, stabile Plug-Design, ist ideal für kleinere Finnen wie Sidebites und Stabilizer. Die FCS 1 Finnen sind mit den FCS Fusion & FCS II Plugs kompatibel. Der Neigungswinkel wird durch den Shaper bestimmt, was Anfängern helfen kann, sich bei der Wahl des Finnen-Setups nicht überfordert zu fühlen. Das Einsetzen und Entfernen der Finnen ist einfach.
FCS stellt keine Finnen mehr für das Dual-Tab-System her. Es gibt weniger Kontrolle über das Boardgefühl, da der Neigungswinkel in den Plug eingebaut ist. Großes Risiko für Torsion, vor allem, wenn zwei Plugs pro Finne verwendet werden. Sie sind weniger haltbar, da sie nicht mit Harz verstärkt sind. Wenn der Plug leicht verdreht ist, lassen sich Dual-Tab-Finnen außerdem schwerer ein- und ausbauen.
FCS Fusion (Dual-Tab)
Meistens an älteren Boards zu sehen, da dieses System, von FCS II-Finnensystem ersetzt wurde. Kann bei Quads, Thrustern und Twins, aber auch als Stabilizer oder Sidebites, wenn kein FCS 1 Plug installiert war, verbaut sein.
Weniger Kontrolle über das Boardgefühl, da der Neigungswinkel in den Plug eingebaut ist. FCS stellt keine Finnen für das Dual-Tab-System mehr her und bei radikalem Surfen kann sich der Plug durch Torsion lockern
FSC II (Klick-System)
Meistens auf neueren Boards zu sehen. Kann in Quads, Thrustern und Twins verwendet werden; gelegentlich auch als Stabilisatoren oder Sidebites.
Schnelles Wechseln der Finnen ohne Schrauben möglich und ist mit älteren FCS-Finnen kompatibel. Für zusätzliche Sicherheit sind Schraubgewinde vorhanden. Anfänger müssen sich nicht um die Wahl des Neigungswinkels kümmern. Je nach Finnen-Setup ist eine große Auswahl verfügbar.
Das Finnen-Plug kann sich mit der Zeit lockern, da das Ein- und Ausklicken der Finnen zusätzlichen Druck auf das Plug entsteht. Um Verletzungen zu vermeiden, empfiehlt es sich, beim Finnenwechsel ein Handtuch zu benutzen. Das Wechseln der Fins kann manchmal viel Kraft erfordern. Ohne zusätzliche Schraube zur Sicherung besteht die Gefahr, dass die Finnen verloren gehen. Fester Neigungswinkel: Der Surfer hat weniger Kontrolle darüber, wie sich das Board im Wasser anfühlt. Finnenplugs und Finnen werden in China hergestellt. Weniger stabil als der Fusion Plug. Keine große Auswahl an Finnen von Drittanbietern.
Future Fins (Single-Tab)
Meist bei neueren Boards zu finden und werden häufig in Twin-Fin-Setups verwendet, aber auch in Quads, Thrustern und Twins, sowie als Stabilizer oder Sidebites.
Plug und Finnen werden in Huntington Beach, Kalifornien, hergestellt. Sehr starke Verbindung, da die gesamte Basis im Plug gesichert ist. Große Auswahl an Finnen (Future Fins und Drittanbieter). Geringeres Torsionsrisiko und hohe Stabilität (ideales System für Twin-Fins). Am ehesten vergleichbar mit Glas-on-Finnen mit weniger unerwünschten Wasserturbulenzen.
Sollten manchmal vorsichtig entfernt werden - besonders bei Kielfinnen - um Schäden zu vermeiden, wenn das Ende der Finnenbasis auf die Laminierung des Boards trifft. Finnen können gelegentlich beim Herausnehmen klemmen (vor allem bei Drittanbieter). Nur mit eigenem System kompatibel (Full-Tab-System)
Captain Fin 'Snap-In' (Dual-Tab)
Bisher nur selten in Surfbrettern verbaut. Kann in Quads, Thrusters und Twins sowie in Stabilizer oder Sidebites eingebaut werden.
Dual-Tab-Finnen sind mit dem 'Snap-In'-Plug kompatibel und 'Snap-In'-Finnen sind mit allen Dual-Tab-Systemen kompatibel. Sehr leichter Plug mit werkzeuglosem Finneneinbau und -ausbau möglich.
Derzeit begrenzte Auswahl bei Finnen mit 'Snap-In'-Technologie. Weniger Kontrolle über das Boardgefühl, da der Neigungswinkel in dem Plug vorgegeben ist, es ist noch nicht umfassend in der Praxis getestet. Noch keine Nutzerberichte darüber, ob die Finnen ohne zusätzliche Schrauben sicher halten.
Longboard Finnenbox
Wird bei Single-Fin-Boards sowie in 2 + 1 Finnen-Setups verwendet, aber auch auf Bonzern, Duos und Singzern.
Universelles System, das mit allen Longboard-Finnen kompatibel ist. Der Surfer kann das Fahrverhalten beeinflussen, indem er die Position der Finne im Finnenkasten verstellt (möglich bei FCS II CONNECT Finnen ohne Schrauben). Riesige Auswahl an Finnen verfügbar. Schneller Finnenwechsel mit FCS II CONNECT Longboard-Finnen, keine Schrauben oder Finnenschlüssel erforderlich.
Es wird empfohlen, beim Finnenwechsel ein Handtuch zu benutzen, um Verletzungen zu vermeiden (FCS II). FCS II Longboardfinnen können verloren gehen, da sie nicht mit einer zusätzlichen Schraube gesichert werden können. Das Wechseln der FCS II Klick-Finnen im Wasser ist sehr schwierig, obwohl FCS es als einfach anpreist. Eingeschränkte Finnenauswahl bei FCS II Longboard-Finnen.
Jedes Finnensystem hat seine Vor- und Nachteile, und alle nutzen ähnliche Technologien bei der Finnenkonstruktion und Templates der Finnen! Der Hauptunterschied zwischen den Finnensystemen liegt jedoch im Neigungswinkel. Future Fins überlässt durch die Finnenauswahl dem Surfer, den Cant zu bestimmen, während der Hauptkonkurrent aus Australien und Captain Fin den Winkel der Finne vom Shaper festlegen lassen.

Was muss ich vor der Entscheidung für ein Finnensystem beachten?

Die Wahl eines Finnensystems sollte gut durchdacht sein. Je später der Wechsel auf ein anderes System, desto kostenintensiver kann dieser sein. Denn du kannst nicht einfach das Finnen-System tauschen – du musst neue Bretter mit deinem bevorzugten System kaufen. Bevor du dich auf ein Finnensystem festlegst, solltest du folgende Aspekte beachten:

  • Dein Surfstil: Wie aggressiv ist dein Surf? Benötigst du viel Stabilität in den Plugs durch die Ausführung von radikalen Manöver.
  • Langlebigkeit: Wie lange wird das Brett genutzt? Soll die Stabilität der Finplugs möglichst langfristig sein oder ist es ein gebrauchtes Board, als Übergangslösung geeigneter?
  • Reparaturen bei Fin-Dings: FCS Finnen können unter geringere Belastung, gesamt dem Plug ausbrechen, sind aber meist leichter oder mit weniger Aufwand zu reparieren! Futures brechen seltener aus, wenn ist die Reparatur aufwendiger. Gibt es einen professionellen Ding-Repair an deinem Surfspot oder Surfurlaub oder reparierst du es selbst?
  • Finnenauswahl: Du surfst bevorzugt Twinnies, Thruster oder Quads? Prüfe, ob du eine zufriedenstellende Auswahl von Finnen hast (inklusive Drittanbieter)!
  • Kompatibilität: Legst du Wert darauf, dass deine Finnen mit möglichst vielen Finnensystemen kompatibel sind für bspw. mehr Auswahl oder Flexibilität.
  • Dein Leistungsniveau: Als erfahrener Surfer benötigst du ein System, welches gute Leistungen bietet, wohingegen du als Anfänger, dir nicht zu sehr den Kopf darüber zerbrechen solltest.
  • Budget: Vergleiche die Preise der Finnen von verschiedenen Hersteller. So erhältst du erste Einschätzungen, wie teuer der Kauf eines neuen Finnensets oder der Wechsel eines Finnensystems ist.
  • Teste verschiedene Finnensysteme: Leihe Bretter mit verschiedenen Systemen aus! So spürst du am besten, inwieweit das jeweilige System dein Surferlebnis beeinflusst und welches sich am besten eignet.
  • Verfügbarkeit: Welche Finnen für das jeweilige Finnensystem sind bei dir vor Ort und an deinem Reiseziel verfügbar? Ohne dass du auf Versandzeiten abhängig bist! Oder gehst du sowie mit all deinen Finnen auf deine Surftrips? FCS und Futures Fins sind die beiden größten Hersteller für Finnensysteme und kämpfen seit Jahrzehnten um Marktanteile. In Vergangenheit hatte FCS leicht die Nase vorn. In der Branche wird heute aber davon ausgegangen, dass Futures Fins in den letzten Jahren stark aufgeholt hat und jetzt die größten Marktanteile hat.

FCS und Futures sind die beiden größten Hersteller von Finnensystemen und konkurrieren schon seit Jahrzehnten um Marktanteile. In der Vergangenheit hatte FCS einen leichten Vorsprung, aber die Branche ist der Meinung, dass Futures jetzt stark aufgeholt hat und derzeit den größten Marktanteil hält.

Wenn du diese Punkte beachtest, wirst du das Finnensystem finden, das für dich am besten geeignet ist!

Welches Finnensystem ist das beste für mich?

Pauschal lässt sich schwer sagen, welches Finnensystem das Beste ist. Zwar gibt es technischen und physische Stärken und Schwächen bei jedem System, vieles hängt aber von eigenen Referenzen ab. Vergleichen wir die Entscheidungskriterien genauer!
Kriterien
Schlüsselfrage
Empfehlung
Surf-Stil
Wie radikal ist dein Surfen?
Hast du keinen radikale Surfstil gibt es hier keinen Favoriten. Selbst Prosurfer surfen mit beiden Marken. Die Plugs von Futures Fins halten allerdings mehr Druck Stand. Möchtest du Langobarden, benötigst du eine Finnenbox für Longboards.
Langlebigkeit
Wie lange willst du das Brett benutzen?
Willst du langfristig Spaß mit deinem Brett haben, empfiehlt sich Future Fins. Ist die Torsionsgefahr weniger schlimm, ist FCS II eine gute Wahl. Wechselst du deine Finnen häufig? Dann ist FCS II wegen des Drucks aufs Plug beim Finnenwechsel keine gute Entscheidung.
Reparaturfreundlichkeit
Wie aufwendig ist die Reparatur bei einem Fin-Ding?
Ein Finplug aus dem Hause Future Fins bricht seltener aus, verursacht aber größeren Schaden am Foam falls es doch passiert. FCS II scheinen öfters auszubrechen und die Reparatur ist im Vergleich weniger aufwendig.
Finnenauswahl
Gibt es genügend Finnenauswahl zu den Finnen-Setups mit denen du surfst?
FCS II gibt es aktuell kaum Finnen von Drittanbietern. Hier müsstest du Finnen direkt von FCS kaufen. Bei den Dual-Tab-Finnen kannst du leichter auf ein Set passender Finnen eines Drittanbieters zurückgreifen, gleiches gilt für Single-Tab-Finnen.
Kompatibilität
Deine Finnen sollen mit möglichst vielen Finnensystemen kompatibel sein?
Future Fins hat sein eigenes System. Mit FCS oder ‘Snap-In’ hast du am meisten Kompatibilität, denn alle Finnen mit Dual-Tabs passen in alle Finnen-Systeme von FCS I (aber zwei Plugs notwendig) bis FCS II und ‘Snap-In’. Aber auch ‘Snap-In’-Finnen passen in die Plugs von FCS Fusion und FCS 2. Nur FCS II Finnen passen in keine anderes Finnen-Plug. Single Fins* passen in jede Finnenbox für Longboard-Finnen.
Eigenes Leistungsniveau
Bist du ein fortgeschrittener Surfer oder steckst du noch in den Anfängen?
Hast du erst mit Surfen begonnen oder surfst du nur gelegentlich im Urlaub? Dann brauchst du dir keine Gedanken darüber zu machen. Je fortschrittlicher du surfst, desto mehr kannst du dich mit dem Thema aber beschäftigen.
Budget
Wie viel willst du für ein Finnen-Setup ausgeben?
Finnen von Futures Fins und FCS II sind ähnlich preisintensiv. Futures Fins bietet aber preisgünstiger Einstiegsmodelle. Finnen von Captain Fin sind in der Regel günstiger. Sofern du nichts Extravagantes suchst, sind Finnen von Drittanbietern auch eine kostengünstige Alternative.
Testbarkeit
Hast du die Möglichkeit verschiedene Finnensystem und Finnen-Templates zu testen?
Häufig bieten Surfshops oder Surfschulen die Möglichkeit, Bretter mit verschiedenen Finnensystemen und Finnen-Templates zu auszuleihen. So kannst du dich auf ein Finnensystem, basierend auf eigenen Erfahrungen entscheiden.
Verfügbarkeit
Wie ist die Verfügbarkeit passender Finnen vor Ort?
Global sind FCS II und Future Fins die beiden etabliertesten Finnensysteme. Welcher Shop die beste Auswahl von Finnen hat, unterscheidet sich regional.

Wenn du dich an diesen Kriterien orientierst, wirst du das beste und am besten geeignete Finensystem für dich finden. Obwohl jedes System seine Vor- und Nachteile hat, ist das beste System dasjenige, das deinen eigenen Vorlieben am besten entspricht.

Lohnt es sich, ein Finnensystem zu wechseln?

Ein Wechsel zu einem anderen Finnensystem kann sich lohnen, denn die unterschiedlichen Befestigungsmechanismen haben Einfluss auf die Stabilität der Finnen. Das wirkt sich unmittelbar auf das Surfgefühl aus.

Die Auswahl an kompatiblen Finnen sind zusätzlich je nach Hersteller unterschiedlich. Es gibt viele Surfer, die von FCS zu Future Fins oder andersrum wechselten. Dennoch lohnt es sich nicht, das Finnensystem bei bereits gekauften Surfbrettern zu wechseln. Denn dann ist die ursprüngliche Stabilität nicht geben. Von den zusätzlichen Kosten abgesehen. Daher ist es ratsamer, ein Wechsel des Finnensystems schrittweise durchzuführen, was den Geldbeutel schont.

Das beste Finnensystem – Fazit

Diese Frage lässt sich pauschal nicht beantworten, sondern hängt u. a. von deinen eigenen Präferenzen und deinem Surfskill ab. Möchtest du flexibel beim Finnenwechsel sein, ist ein schraubenloses System optimal. Für eine langanhaltende Stabilität sind Future Fins die clevere Entscheidung – besonders bei Twinnies. Auch sind Future Fins die beste Alternative, wenn du das Feeling von Glass-on Feeling haben möchtest, aber trotzdem flexibel sein willst.

Ungewöhnlich, aber denkbar, ist ein Mix an Finnensystemen in deinem Quiver – Future Fins für deine Twinnies und FCS II oder Dual-Tab für deinen Thruster.

Ein Test vor der Entscheidung kann sich lohnen! Viele Surfshops bieten beispielsweise an, den Mietpreis des Surfboards, beim Kauf anzurechnen – falls du ein Brett kaufst. So sparst du Geld, was du bspw. in ein extra Finnen-Set stecken kannst.