Surfboard Materialien Guide: Das richtige Material für dein Brett

Die Wahl des richtigen Surfboard-Materials kann den Unterschied zwischen einem durchschnittlichen und einer epischen Surf-Session ausmachen. Während früher alle Bretter aus Holz gefertigt wurden, stehen dir heute verschiedenste High-Tech-Materialien zur Verfügung. In diesem Guide erfährst du alles über die wichtigsten Materialien für dein Hard-Top Brett.

Das Wichtigste in Kürze:

  • Material = Fahrgefühl: Jedes Material beeinflusst Flex, Rebound und Feedback auf der Welle unterschiedlich – dein Board “spricht” mit dir.
  • Bei der Wahl des Materials solltest du auch die Surfbedingungen berücksichtigen.
  • Nachhaltige Surfboardmaterialien werden immer beliebter und performanter.
  • Nicht alle Materialien eigenen sich für jedes Skill-Level.

Warum das Material deines Hard-Top-Surfboard so wichtig ist

Das Material deines Surfboards bestimmt nicht nur, das Gewicht deines Brettes – das ist nur ein Faktor von vielen, die sich auf das Verhalten deines Brettes im Auswirken. Hier alle Faktoren im Überblick:

  • Schwimmfähigkeit: Wie schnell du ins Line-up kommst.
  • Flex & Drive: Wie das Brett in Turns reagiert und wie schnell es beschleunigt.
  • Haltbarkeit: Wie lange hast du Freude an deinem Board bevor es “totgesurft” ist
  • Empfindlichkeit: Wie schnell Dings und Druckstellen entstehen
  • Preis: Wie kostspielig das Blank ist
  • Gewicht / Dichte: Wie ist die Schwimmfähigkeit deines Bretts und so wie es über das Wasser gleitet.

 

Kurz gesagt: Das richtige Material bestimmt die Performance und das
Feeling beim Surfen und die Pflege außerhalb des Wassers.

Die wichtigsten Surfboard-Materialien im Überblick

Beim Kauf eines Boards entscheidest du dich nicht nur für Shape oder Größe – denn mit der Kaufentscheidung für ein Brett legst du dich auf dessen Material fest für eine bestimmte Kombination von Eigenscharten. Ob PU, EPS, XPS, Eco-PU, Paulownia-Holz oder Agavenholz: jedes Material beeinflusst, die oben genannten Faktoren sowie in welchen Bedingungen, sich dein Brett am besten surfen lässt.

Während PU und EPS seit Jahrzehnten die Standards im Surf sind, setzen nachhaltige Varianten aus Eco-PU, Paulownia und Agave neue Maßstäbe in Sachen Nachhaltigkeit. Zur Auswahl deines Boards stehen dir folgende Materialien:

Polyurethan (PU) Foam - der Klassiker

PU-Foam ist seit den 1960er Jahren der Standard in der Surfboard-Industrie und wird auch heute noch von vielen Surfern geschätzt. Das dichte Material widersteht Druckveränderungen, was es zu einer zuverlässigen Wahl macht. Beliebt bei Surfern ist es für sein sanftes und reaktionsfreudiges Gefühl bei Surfen. Typischerweise sind Blanks aus Polyurethan mit einem oder mehreren Stringern aus Holz verstärkt. So wird bei den Surfbretter der Flex kontrolliert und die Stabilität erhöht. Je mehr Stringer, desto weniger Flex, aber mehr Steifheit und Stabilität.

Expandiertes Polystyrene (EPS) - die leichte Alternative

EPS-Foam revolutionierte die Surfboard-Industrie als damalige umweltfreundlichere Alternative zu Polyurethan. Mit etwa der halben Dichte von PU schwimmt es höher auf der Wasserlinie, da es ca. aus 90 % aus offenen Luftzellen besteht. Daher wird die ausgeprägte Schwimmfähigkeit und leichteres Paddeln ermöglicht. EPS-Material ist recyclebar und es entstehen 75 % weniger toxische Verbindungen als bei PU. Bei der Laminierung von Brettern aus EPS kann nur Epoxy-Harz verwendet werden.

Extrudiertes Polystyrol (XPS) - High Performance Material

Chemisch gesehen ist haben XPS und EPS die gleiche Grundlage, allerdings ist XPS die Premium-Version von Polystyrol, aber mit geschlossenen Zellen. Die geschlossene Zelle und höhere Dichte verleiht dem extrudierten Polystyrol mehr Stabilität und Langlebigkeit und macht es zu einem der responsivsten Materialien auf dem Markt. Ebenso wie beim kleinen Bruder “EPS”, kann bei der Laminierung der nur Epoxy-Harz verwendet werden.

Eco-Foam (Eco-PU) von Polyola

Polyola hat mit seinem Eco-Foam eine umweltfreundlichere Alternative (bis zu 73 % weniger CO₂-Emissionen) zu klassischem PU entwickelt. Die Blanks bestehen zu rund 65 % aus recyceltem Material und lassen sich nach dem Shapen erneut recyceln – sofern die Abfälle die Rückreise in die Produktionsstätte von Polyola nach Ensenada (Mexiko) antreten. Laut Hersteller ist der Rolling im Vergleich zu klassischen Polyurethan-Blanks deutlich leichter und stabiler. So wird das bevorzugte Fahrgefühl von PU mit einer optimierten Schwimmfähigkeit kombiniert. Zum Fertigen eines Boards aus dem Blank von Polyola können Shaper die üblichen Tools und Techniken wie bisher anwenden und müssen ihre Prozesse nicht an ein Material anpassen.

Paulownia-Holz - Nachhaltigkeit trifft Tradition

Holzboards erleben ein Revival, besonders bei umweltbewussten Surfern. Zwar gibt es die Hohlbauweise von Surfbretter seit 1929, allerdings wird heute mit verschiedenen Holzarten experimentiert. Stefan Weckert von Kun_tiqi in Spanien kombinierte die Hohlraum-Konstruktion mit Paulownia-Holz, welches ursprünglich aus Japan kommt, aber auch in Spanien wächst. Die kurzen Transportwege mindern die CO₂-Emissionen bei der Herstellung. Aufgrund der wasserabweisenden Eigenschaften von Paulownia-Holz eignet es sich ausgezeichnet zur Herstellung von Surfboards.

Tipp: In einem siebentägigen Kurs kannst du dir unter Leitung von Kun_tiqi in Spanien dein eigenes Board aus Paulownia-Holz bauen.

Agavenholz

Agavenholz wird als nachhaltige Alternative zu PU- und EPS-Blanks eingesetzt. Die Pflanze wächst schnell und das Holz fällt oft als Nebenprodukt bzw. Abfallprodukt der Faser- oder Tequila- und Mezcal-Produktion an. Hersteller wie Grow Blanks nutzen diesen Rohstoff, um leichte, formstabile Blanks zu fertigen, die in Gewicht von PU sehr ähnlich sind. Dank der faserigen Struktur bietet Agavenholz einen natürlichen Flex mit spürbarem Rebound. Zwar ist die Verarbeitung aufwendiger und die Dichte des Holzes variiert stärker als bei Schaum, doch dafür entstehen Boards mit einzigartiger Optik und Feeling.

Tipp: Bei Eco Surf Supply in München kannst du dir ebenfalls einen siebentägigen Workshop zum Bau deines eigenen Boards buchen.

Wie Surfboard-Materialien deine Performance beeinflussen

Bisher hast du in diesem Ratgeber erfahren, dass neben dem Shape und der Größe auch das Material deines Surfbretts Einfluss auf die Performance im Wasser hat. Wie, genau erfährst du hier:

Gewicht und Auftrieb

Das Material deines Boards beeinflusst direkt, wie es sich im Wasser verhält. Leichtere Materialien wie bieten mehr Auftrieb, was bedeutet, dass du mit weniger Volumen auskommst oder bei gleichem Volumen mehr Auftrieb hast. Das erleichtert das Paddeln und macht das Board lebendiger in schwächeren Wellen.

PU-Boards hingegen haben im Vergleich zu EPS ein schwereres, stabileres Gefühl, das in größeren Wellen von Vorteil ist. Das zusätzliche Gewicht hilft beim “Einschneiden” im Wasser und bietet mehr Kontrolle in kritischen Situationen. Boards aus Eco-Pu sind leichter als herkömmliche Blanks aus PU-Schaumstoff. XPS bietet einen Kompromiss aus dem schweren Polyurethan und dem leichten Epoxy. Die geringe Dichte von EPS hilft besonders in schwächeren Wellen, da es nicht so tief im Wasser “sitzt” und das Brett besser übers Wasser gleitet.

Bretter à la Kun_tiqi haben eine hohle Bauweise mit Kammern, in den Luft eingeschlossen ist, was zusätzliche Schwimmfähigkeit bietet. In einem Video auf Instagram erklärt Stefan Weckert sein Fish Surfbrett, sei ca. 4 kg schwer.

Für den Bau von Surfbretter eignet sich nicht jedes Holz aufgrund der hohen Dichte. Wobei die Blanks aus Agavenholz von Grow Blanks mit der langfaserigen Struktur minimal schweren sind als der Standard-PU-Schaum. Grow Blanks gibt an, dass Surfbretter aus ihrem Blanks nur 100 bis 300 Gramm schwerer.

Hier eine Tabelle mit den Gewichten der verschiedenen Materialien (ohne Laminierung):

Material
EPS
XPS
Eco-PU
PU
Agavenholz
Paulownia-Holz (Hohlbau)
Gewicht (kg/m³)
~ 16 - 28
~ 32 - 48
~ 36 - 44*
~ 40 - 50
~ 45 - 65
~ 250 - 300
Gewicht Shoardboard ~ 6'0 - 28 L, in kg
2,5 - 3,0
2,8 - 3,2
2,8 - 3,3
3,0 - 3,5
3,1 - 3,8
3,0 - 4,0
Gewicht Funboard ~ 7'0 – 45 L, in kg
3,5 - 4,5
4,0 - 5,0
4,3 - 5,8
4,5 - 6,0
4,6 - 6,3
4,5 - 5,5*
Gewicht Longboard ~ 9'0 – 70 L, in kg
6,0 - 7,5
6,5 - 8,0
6,8 - 8,8
7,0 - 9,0
7,1 - 9,3
7,0 - 9,0*

* die Angaben wurde auf Basis von Aussagen den Gründern von Polyola und Kun_tiqi geschätzt.

Flex und Responsiveness

Die Flexibilität (Flex) deines Boards bestimmt, wie stark und auf welche Weise sich dein Board unter Belastung biegt und danach wieder in den Ursprung zurückkehrt – also auf deine Bewegungen reagiert. PU-Boards bieten einen moderaten Flex, der sich natürlich anfühlt und dir direktes Feedback über die Welle gibt. Die Reaktionsfähigkeit (Responsiveness) kann man mit gedämpft und vorhersehbar beschreiben. Responsiveness und der Flex ist bei der ökologischen PU-Variante von Polyola laut eigenen Angaben ausgeprägter als bei herkömmlichen Blanks aus Polyrethan.

EPS-Boards sind steifer und übertragen deine Energie direkter, was für explosive Manöver ideal ist, da sie responsiver sind. Die Flexibilität ist recht kontrolliert und weniger ausgeprägt. XPS hat ebenfalls eine sehr reaktionsfreudiges Verhalten, ist aber sehr steif und hat kaum Flex.

Bretter aus Paulownia-Holz mit einer der Hohlbau-Konstruktion bieten einen moderates bzw. ausbalancierte Responsiveness und eine natürlichen Flex, aber mit stärkerem Rebound. Durch die Holzkammer wird dem Board der dynamische Flex verliehen, den es nicht hätte, wenn es aus massivem Holz bestehen würde.

AgavenHolz-Bretter haben eine moderate Reaktionsfreudigkeit, der dem von Polyrethan ähnelt. Den Flex kann man auch als eher weich und natürlich beschreiben, allerdings mit einem stärkeren Rebound.

Langlebigkeit und Reparaturfreundlichkeit

Die Materialwahl beeinflusst auch, wie empfindlich es für Druckstellen und Dings und wie langlebig ein Brett ist! Kein Surfer, will sich zwei Jahre nach einem Kauf eines teuren Bretts, wieder neues kaufen müssen. Das Material bestimmt auch, wie aufwendig Reparaturen von Dings sind und wie man sie pflegen muss? Allen wichtigen Informationen dazu erfährst du hier:

Polyrethan-Bretter haben eine Lebensdauer von etwa ein bis fünf Jahren. Je nachdem, wie häufig du dein Board nutzt. Durch das relativ weiche Material bieten sie zwar ein natürliches Feeling im Wasser, vergleichsweise sind sie aber anfällig für Druckstellen und haben die höchste Materialermüdung. So haben Bretter nach einigen Jahren oft kein Flex mehr, auch wenn sie nicht gesnappt sind. Kommt es zum Bruch oder große Risse im Laminat im Wasser, saugt der PU-Foam sich mit Wasser voll.

Boards aus expandiertem Polystyrol sind im Vergleich zu PU-Boards generell einfacher zu reparieren, da Epoxy-Harz besser haftet und flexibler ist als Polyester-Harz. Lebenserwartung von ca. drei bis fünf Jahren. Im Vergleich zu PU besteht eine gleichmäßigere und härtere Zellstruktur, was die Form und so auch den Flex langfristiger hält. EPS-Schaum saugt sich jedoch noch stärker mit Wasser voll als PU-Schaum, wenn es zum Bruch der Laminierung kommt.

Bretter aus extrudiertes Polystyrol haben die längste Lebenserwartung bei synthetischem Schaum, etwa fünf bis zehn Jahre. Der Schaum ist kaum anfällig für Pressure-Dings und saugt kaum Wasser auf. So, bleibt der Flex über viele Jahre konstant. Sollte aber nicht extremer Hitze ausgesetzt werden, sonst leidet der Flex und es kann zu Delamininierung kommen (Glassing löst sich vom Schaumkern) außerdem kann leichter zum Bruch kommen.

Bretter aus Eco-PU sind eine nachhaltigere Weiterentwicklung des klassischen PU. Ein Additiv auf Basis von Zellulose (Holz) sorgt für kleinere Zellen im Foam und erhöht so Flexibilität und Stabilität. Laut den Gründern sind die Eco-Blanks im Zweifel langlebiger als normale Blanks aus PU. Daher mindestens ist eine vergleichbare Lebensdauer wie normales PU (ca. ein bis fünf Jahre) zu erwarten. Der große Vorteil: deutlich kleineren ökologischen Fußabdruck. Denn es wird weniger CO₂ bei der Herstellung und Recycling von Materialresten gebraucht.

Boards aus Paulownia-Holz-Bretter, wie sie Kun_tiqi baut, gelten als extrem langlebig. Paulownia ist leicht, stabil und salzwasserresistent. In Kombination mit Flachsfasern und Vakuumtechnologie sind die Bretter fast vollständig immun gegen Pressure-Dings, und der Flex bleibt über viele Jahre erhalten. Es gibt Fälle, in denen Kun_tiqi-Boards über zehn Jahre im Einsatz waren, bevor lediglich unter Extrembedingungen gebrochen sind. Vorteil: Das Holz ist wasserresistent und verrottet nicht auf und bleibt bei guter Laminierung sehr beständig. Die Laminierung kommt ohne Polyester aus. Reparieren kann mein es bei ein Ding mit Solarez. Wenn man die natürliche Optik behalten möchte entweder mit Harz und Holzstaub anmischen oder aus dem Baumarkt Holzspachtel nehmen, auffüllen und glattschleifen.

Agaven-Surfboards können ähnlich performen wie Schaumboards, sind aber für Shaper schwerer zu verarbeiten, da die Faserdichte unregelmäßiger ist. Ihre Lebensdauer hängt stark von der Verarbeitung und Versiegelung ab: bleibt die Laminierung intakt, halten sie viele Jahre. Kommt es jedoch zu Dings, kann Agave schnell Wasser ziehen. Punkten aber stark bei Nachhaltigkeit und einem besonderen, lebendigen Flex-Feeling. Das Blank aus Agave an sich, ist allerdings sehr stabil.

Die genannten Eigenschaften werden auch von der Qualität bei der Herstellung beeinflusst. Bspw. gibt es auch Schaum aus Polyurethan, der resistenter gegen Pressure-Dings ist als anderer PU-Foam. Auch wenn du kein Surfbrett hohen Temperaturen aussetzen solltest, sind EPS und XPS noch hitzeempfindlicher als PU.

Wichtig: Dringt Wasser durch die Laminierung, muss es komplett austrocknen, bevor es repariert werden kann. Sonst wird Wasser eingeschlossen und der Kern rottet von innen. Dann wird dein Brett früher oder später bei erhöhter Belastung brechen.

Preisunterschiede der Materialien

Die Kosten eines Surfboards hängen stark vom verwendeten Material ab. PU-Boards sind meist am günstigsten, da sie seit Jahrzehnten industriell produziert werden. EPS-Boards liegen preislich etwas höher, da sie aufwändiger laminiert werden müssen und meist mit Epoxy-Harz verarbeitet sind. XPS ist aufgrund seiner dichteren Struktur und begrenzten Verfügbarkeit teurer und wird vor allem für High-Performance- oder Custom-Boards eingesetzt.

Eco-PU-Blanks von Herstellern wie Polyola kosten leicht mehr als herkömmliche PU-Blanks, bieten aber einen deutlich kleineren CO₂-Fußabdruck.
Paulownia- und Agavenholz-Boards bilden die Premiumklasse: Sie sind handgefertigt, extrem langlebig und nachhaltig – aber auch deutlich teurer. Wer in ein solches Board investiert, zahlt nicht nur für Performance, sondern auch für Qualität, Handwerkskunst und Umweltbewusstsein.

Material-Empfehlungen nach Können und Wellen

Es gibt verschiedene Materialien, die sich für ein Skill-Level oder Surfbedingungen besonders eignen! Welche das sind, erfährst du in den folgenden Abschnitten:

Boards aus PU-Schaum sind immer noch der Standard bei den Pros. Liefern einen angenehmen Drive im Wasser und fühlen sich recht smooth, gedämpft und stabil bei höheren Geschwindigkeiten an. Je nach Resin bieten sie eine ausgeprägtere Flexibilität (mit Polyester-Resin) oder Rückfederung (mit Epoxy-Resin). Das Board liegt eher ruhig im Wasser, daher ist es für Anfänger eine gute Wahl. Fortgeschrittene Surfer schätzen dieses Material, da durch die hohe Dichte, das Brett besser durch das Wasser “schneidet” und so das Rail-to-Rail surfen einfacher ist. Wem die Belastung auf die Umwelt zu groß ist, kann auf Eco-Pu von Polyola zurückgreifen.

Egal oder Beach- oder Reefbreak, besonders bei mittleren bis kräftigen Wellen. So wird die geminderte Schwimmfähigkeit von den starken Wellen ausgeglichen und sogar zum Vorteil, da es stabiler im Wasser liegt.

EPS-Boards bieten eine enorme Schwimmfähigkeit, daher ist Surfgefühl eher snappy, lebendig und reaktionsfreudig. Bei choppy Bedingungen verhält es sich dann aber unruhiger. Geeignet für Surfer, die ein Board mit erhöhter Paddle-Power wollen oder leichteres Board zum Ausüben von Aerials bevorzugen und eher in cleanen Bedingungen surfen.

In kleinen bis mittelgroßen Beachbreaks und Sommerwellen hast du mit einem EPS-Board besonders Spaß, da man leichter Speed generiert.

Bretter aus XPS bieten ein Kompromiss aus PU und EPS, was die Schwimmfähigkeit angeht. Die Dichte liegt zwischen den beiden Materialien, daher fühlen sich weniger lebendig als EPS-Boards an, sind dafür aber langlebiger. Für Anfänger sind dieser Bretter meist zu hart. Viel mehr für Surfer, die mehr Buoyancy aber langlebiger Boards haben möchten und fortgeschrittene Pflegekenntnisse haben.

Auch wenn XPS nicht weit verbreitet ist, ist es besonders als Travel-Board beliebt, da es kein Wasser zieht und in einer Vielzahl von Bedingungen funktioniert. Wechselhafte Bedingungen sind kein Problem.

Die Hohlkonstruktion aus Paulownia-Holz ist äußerst robust und langlebig. Mit seinen Holzbrettern und Slogan “Surfriders who care” spricht er umweltbewusste Surfer an. Best fit für fortgeschrittene Surfern, die langlebige und nachhaltige Bretter wollen. Auch für Anfänger geeignet, die es nicht stört, wenn sie ihr Brett gemeistert haben und ein kleines oder anderes Shape benötigen. Die Boards liegen stabil im Wasser und liefert einen guten Hold in größeren Wellen, sind aber weniger snappy.

Optimale Bedingungen sind bei mittleren bis großen Wellen, wo der ausgeprägte Halt Vorteile bringt. Für schwächere Sommerswells ist es nicht die erste Wahl.

Grow Blanks liefert mit dem Agavenholz-Blank auch eine vielversprechende, nachhaltige Lösung. Das Gewicht ähnelt einem PU-Blank, aber mit stärkerem Rebound. Kann von Anfängern als auch erfahrenen Surfern gefahren werden. Das Blank wird wie ein herkömmliches Shape bearbeitet, ist aber etwas anstrengender, da das Agavenholz etwas schwerer zu verarbeiten ist.

Surfbretter, die aus Agavenholz gefertigt wurden, sind wie richtige Allrounder und so in einer Vielzahl verschiedener Bedingungen surfbar, in punchy Wellen und cleane Bedingungen fühlt sich das Brett am wohlsten.

Der Einfluss in welchen Konditionen ein Brett performt, wird von dem Shape, der Größe und vom Material eines Bretts bestimmt. Eine balancierte Kombination dieser Faktoren ist wichtig für das perfekte Brett.

Surfboardmaterialen im Vergleich – Vor- und Nachteile

Zur besser Übersicht folgt eine Tabelle, in der die bisher erklärten Vor- und Nachteil der verschiedenen Materialien zusammengefasst sind.

Material
Vorteile
Nachteile
Polyurethan (PU)
Traditionelles Surf-Feeling mit natürlichem Flexibilität für nuanciertes Feedback. Eine Bewährte Technologie Günstiges Material Leicht zu verarbeiten (günstiger Endpreis). Schneidet gut durch Turbulenzen und Chop. Kontrolle bei hoher Geschwindigkeit
Schwerer als moderne Alternativen. Umweltbelastend in Herstellung & Entsorgung. Kann bei Dings Wasser ziehen. Kürzere Lebensdauer durch Materialermüdung
Expandiertes Polystyrol (EPS)
Umweltfreundlicher als PU. Sehr leicht & hohe Buoyancy → einfacheres Paddeln & in kleinen Wellen & einfacher Speed zu generieren. Recycelbar & weniger giftige Emissionen. Perfekt für Aerials & progressives Surfstyles. Leichter zu reparieren mit Epoxy-Harz.
Etwas steifes Surf-Feeling. Teurer (vgl. PU). Fühlt sich im Chop unruhiger an. Offenzellig → saugt sich bei Dings mit Wasser voll.
Extrudiertes Polystyrol (XPS)
Geschlossene Zelle → nimmt kein Wasser auf. Extrem haltbar & druckresistent. Hohe Responsiveness & präziser Flex. Gute Kraftübertragung vom Surfer aufs Board (hilfreich bei Turns).
Teurer und weniger verbreite (relativ neue Technologie). Schwerer als EPS, aber leichter als PU. Risiko bei Delamination bei falscher Laminierung und hohen Temperaturen. Teurer als EPS. Nicht überall verfügbar. Durch die hohe Dichte schwieriger zu shapen.
Eco-PU
Bis 73 % reduzierte CO₂-Emissionen. Besteht zu ~65 % aus recyceltem Material. Abfall beim Shaping ist wiederverwertbar. Leicht zu verarbeiten (ähnlich wie PU-Blank). Leichter, Stabilter und mehr Flex (vgl. PU).
Etwas teuer als klassisches PU. Wegen Zellulosebasis von Natur aus beige nicht in reinweiß erhältlich. CO₂-Emissionen könnten bei dezentralisierter Produktion noch geringer sein (wiederverwendbare Abfälle müssten nach Mexiko transportiert werden).
Paulownia-Holz
100 % natürlich & wasserabweisend. schnell wachsender natürlicher Rohstoff. Nachhaltig & lokal beschaffbar (wächst in Asien, teilen von Europa und Amerika). Einzigartiger Look & angenehmer Flex. Hohlbaukonstruktion reduziert Gewicht deutlich. Sehr langlebig & einfach zu reparieren.
Bisher kaum Hersteller global gesehen. schwerer als Foam zu verarbeiten → teurer Handarbeit und so auch im Endpreis.
Agavenholz
Nachhaltiger als herkömmliche Blanks, da aus Abfallprodukt gefertigt. Natürliches Flex-Verhalten. In verschiedenen Gewichten erhältlich. Vergleichbares Gewicht zu PU, aber stabiler und langlebiger. Optisch ein Unikat.
Bisher nur aus Kenia erhältlich (dennoch globale Lieferung möglich). Verarbeitung anspruchsvoller. Etwas teurer als Boards aus konventionelle Materialien. Kann bei Dings Wasser ziehen.

Welches Material sich für wen eignet, bestimmen persönliche Präferenzen. Neue Materialien hatten es schon immer schwer in der Surfszene, die zwar als offen gilt, aber bei der Akzeptanz von neuen Technologien und Ausrüstung eher konservativ sind. Wenn du die Möglichkeit hast, empfehlen wir dir so die verschiedene Materialien auszuprobieren. Denn Beschreibungen des Surfgefühls wie träge, smooth gedämpft, klingen sehr abstrakt und lassen sich einfacher erfühlen, als vorstellen. So findest du das für dich passenden Material, mit dem du am meisten Spaß im Wasser hast!