Ryan Burch, geboren am 24. Januar, 1989, in Encinitas (Kalifornien) wo Ryan auch aufwuchs. Er zählt zu den einflussreichsten Figuren der modernen Surfkultur.
Er ist Surfer, Shaper, Designer und Innovator, bekannt für seine asymmetrischen Shapes und Twin-Fin-Konzepte, die er in Handarbeit fertigt.
Jedes seiner Boards trägt die Spuren seines Planers – Burch shapt ausschließlich per Hand und betont damit seine Nähe zum Material und zur Bewegung des Wassers.
Seine Shapes sehen unkonventionell aus, folgen aber einer klaren Intuition: Geschwindigkeit, Lockerheit und eine organische Unberechenbarkeit.
Er steht für einen modernen Surfstil, der Gefühl über Perfektion stellt – getreu seinem Credo: „Fast, loose, out of control.“
Frühe Jahre & Einflüsse
Ryan wuchs in der Surf-Kultur von San Diego County auf – einem Schmelztiegel aus klassischem Handwerk und progressiven Ideen.
Er erinnert sich: „Der erste Surffilm, den ich jemals gesehen habe, war Five Summer Stories … der nächste war Loose Change – es war, als würde man die Zukunft auf einen Blick sehen.“
Diese Mischung aus Retro-Spirit und futuristischer Vision prägte ihn. Schon als Teenager wusste er: Surfen ist mehr als Performance – es ist ein Dialog zwischen Körper, Material und Welle.
Mit Anfang 20 shapte er sein erstes Board – ohne Masterplan, aber mit Neugier. Das Gefühl, Kontrolle über Form und Gefühl zu gewinnen, wurde schnell zur Obsession.
Shaping-Stil & Designphilosophie
Burchs Signatur sind asymmetrische Boards – unterschiedlich geformte Toe– und Heel-Sides, die natürliche Körperbewegungen unterstützen.Diese subtile Asymmetrie erlaubt maximale Performance auf beiden Seiten – inspiriert vom natürlichen Rhythmus des Körpers und der Welle.
In Zusammenarbeit mit True Ames Fins entwickelte Burch Fin-Setups, die seine Philosophie auf den Punkt bringen:
Geschwindigkeit, Flow, Freiheit – aber mit Gefühl statt Dogma.
Das 1 + 2 Setup kombiniert eine dominante Finne auf der Toe-Side mit zwei kleineren Fins auf der Heel-Side, um Kontrolle und Drift bewusst auszubalancieren.
Burch hand-shaped jedes Board selbst: „Was mir am Formen am besten gefällt, ist die Hobelmaschine – dieses Werkzeug schneidet man aus, wenn man eine Maschine benutzt.“
Er arbeitet bevorzugt mit PU- oder EPS-Blanks, experimentiert mit Rails, die Geschwindigkeit und Lockerheit vereinen.
Der Mensch hinter den Boards

In Interviews spricht er auch von einem organischen Lebensrhythmus mit seiner Familie — kein Getriebensein, sondern Zeiten mit Natur, Ruhe, Auswahl von Rohmaterialien, bewusstes Unterwegssein.
Sein Zuhause ist „normal“, kein Show-Raum: Allerdings ist ein sein ganzes Haus voller Boards — sie hängen von der Decke, liegen unter Betten, stapeln sich „ohne Ordnung“. Das zeigt seine bescheidene Persönlichkeit und macht in sympathisch! Denn einige dieser Bretter sind ein Vermögen Wert!
Dies zeigt: Er ist kein pedantischer „Board-Kurator“, sondern jemand, der seine Experimente leben lässt, auch wenn’s unordentlich ist. Dieses Bild verstärkt, dass sein Werk mehr als Technik ist — es ist Ausdruck, Transformation, eine Erweiterung seiner künstlerischen Seele.
Ryan, der eigentlich Kunstlehrer werden wollten, shapte auch Paipos und Alaias (Holz- oder minimalistische Bretttypen ohne große Finnen), noch bevor er mit klassischen Surfboards begann. Die Natur spielt eine große Rolle in seinem Leben. Nicht nur im Familienleben, sondern auch beruflich. Bei einem Finnenprojekt sucht er lange nach dem perfekten Zedernholz für on-Glass-Finnen.
Ryan lebt heute mit seiner Familie noch immer in Encinitas, wo er aufwuchs und sieht Surfen, Shapen und Leben als eine Einheit.
Einfluss auf die moderne Surfszene – vom Underground zum Impulsgeber
Seit seinem Auftritt in Psychic Migrations (2015) gilt Ryan Burch als Symbolfigur der alternativen Performance-Bewegung. Er bewies: Progression braucht kein Thruster.
Seine Ideen inspirieren Shaper wie Bryce Young oder Alex Lopez und prägen weltweit junge Board-Designer.
Ryan führt den Ansatz von Legenden wie George Greenough, Steve Lis oder Derek Hynd fort – ohne sie zu kopieren. So schafft er die perfekte Brücke zwischen Vergangenheit & Zukunft. Er bewahrt das Handwerk, aber denkt es neu:
Performance Boards dürfen anders aussehen, sich anders anfühlen – solange sie eine ehrliche Verbindung zwischen Surfer und Welle schaffen.
Ryans Prinzipien
Ryan hat mehrfach betont, dass er nicht versucht, kontrovers oder bewusst „anders“ zu sein — eher formt er, was er braucht, nicht, was trendy ist. Die Surflegende Kelly Slater, lehnte er ab, ein Longboard zu shapen – nicht aus Stolz, sondern aus Überzeugung. Er plädiert dafür, dass alles, was man tut, ein Stück Wahrheit enthalten muss. Denn er konnte sich vorstellen, wie eine Shortboard-Legende, ein Longboard surft. “I’m not going to do something that doesn’t feel like me”. Das klingt simpel — aber in diesen Worten steckt eine tiefe Haltung: Geschwindigkeit ist Freiheit, und sie erlaubt dir, Formen und Bewegung zu erkunden, anstatt sie zu erzwingen.
Eine Sichtweise zieht sich immer wieder durch seine Werke:
Boards sind keine Werkzeuge zur Kontrolle, sondern Partner in einem Dialog mit der Natur. „A wave isn’t something to conquer – it’s something to converse with.“