Wellenvorhersage lesen – darauf kommt es an!

Wellenvorhersage richtig lesen ist gar nicht so einfach, aber wichtig! Nicht jeder hat das Glück, direkt am Meer zu leben und morgens einfach aus dem Fenster zu checken, ob die Wellen laufen. An Spots mit Beachcams ist oft so viel los, dass vom Freiheitsgefühl beim Surfen wenig übrig bleibt. Um schlaflose Nächte zu vermeiden – aus Angst, den besten Swell zu verpassen – und dir unnötige Fahrten zum Strand zu sparen, gibt’s Surf-Forecasts.
Aber: Die muss man richtig lesen können!

Aber man muss sie richtig lesen können!

Egal, ob du ein angehender Wellenjunkie bist, bereits regelmäßig Vorhersagen checkst oder noch mitten im Kook-Status steckst – hier erfährst du, worauf es wirklich ankommt. So weißt du, wann es sich lohnt zum Strand zufahren – und wann du lieber liegen bleibst.

Das Wichtigste in Kürze:

  • Um gute Wellen vorherzusagen brauchst du im Wesentlichen Informationen von; Wellenhöhe und -richtung, die Periode des Swells und die Windrichtung und -geschwindigkeit.
  • Es kommt aber nicht nur ob Wetterdaten an! Kennst du weitere Gegebenheiten wie Gezeiten, Meersuntergrundstrukturen und Windphänomene vor Ort, weißt du, ob sich der zum Surfen eignet.
  • Die Wellenenergie liefert eine bessere Einschätzung, wie kraftvoll die Wellen sind als nur Wellengröße und Periode.

Die Schlüsselfaktoren einer Wellenvorhersage

Jede Wellenvorhersage basiert auf mehreren Faktoren, die sich gegenseitig beeinflussen. Hier sind die wichtigsten:

  • Wellenhöhe
  • Periode
  • Swellrichtung
  • Wellenenergie
  • Windstärke
  • Windrichtung
  • Gezeiten

Wellenhöhe

Die Wellenhöhe wird in Fuß (ft) oder Metern (m) angegeben und beschreibt, wie hoch eine Welle auf offener See ist – also bevor sie auf Land trifft oder an der Küste bricht. Diese Daten werden von Bojen erfasst, die auf dem Meer treiben und dabei vertikale Bewegungen registrieren. Der Unterschied zwischen dem höchsten Punkt einer Welle (Wellenkamm) und dem tiefsten Punkt (Wellental) ergibt die gemessene Wellenhöhe. In der Wellenvorhersage müsste man daher viel mehr von der Swellgröße und nicht von der Wellengröße sprechen.

Ein Beispiel

Bei einer Windstärke von 6 (39 bis 49 Kilometer pro Stunde (km/h) bzw. 22 bis 27 Knoten (kn)) entstehen auf hoher See Wellen von 3 bis 4 Metern Höhe. Das bedeutet allerdings nicht, dass diese Wellen exakt in dieser Höhe an deinem Surfspot brechen – und hier wird es für Surfer spannend. Denn die tatsächliche Wellenhöhe an der Brandung hängt von mehreren Faktoren ab:

  • Wassertiefe & Untergrund: Eine Welle trifft auf den Meeresboden, verliert an Geschwindigkeit, wird so steiler – und bricht schließlich. Ob sie dabei hohl, dumpf oder schnell bricht, hängt stark vom Spot bzw. Meeresuntergrund ab.
  • Swell–Periode: Eine lange Periode bringt mehr Energie, sodass die Welle kräftiger und oft auch höher bricht.
  • Richtung des Wellengangs: Kommt die Swellrichtung aus einem günstigen Winkel an den Spot, kann sich die Energie optimal entfalten.
  • Lokale Bedingungen: Gezeiten und Untergrundstrukturen wie Sandbänke, Riffe oder Hafenmauer können die Wellen verstärken oder abschwächen. Aber auch lokale Winddynamiken haben Einfluss auf die Wellenhöhe an der Küste.

Eine laut Forecast 3-Meter-Welle kann also in der Brandung nur hüfthoch ankommen – oder doppelt über Kopf (Double Overhead) brechen. Die tatsächliche Wellengröße an der kommt darauf an, wie die oben genannten Faktoren zusammenspielen. Es wichtig zu verstehen, wie Meereswellen entstehen, um die Angaben in einer Wellenvorhersage zu verstehen und mit lokalen Kenntnissen richtig zu verknüpfen.

Wellenperiode

Die Periode (auch Swell-Periode, Wellenperdiode oder Intervall) ist der zeitliche Abstand zwei aufeinanderfolgende Wellen in Sekunden. Eine niedrige Wellenperiode heißt nicht du ganz viele Wellen Surfen. Je kürzer die Intervalle eines Wellen-Sets (Gruppe von Wellen) sind, desto chaotischer und messy sind sie. Größere Swell-Perioden deuten auf einen langanhaltenden Wind bei der Entstehung von Wellen hin. Das bedeutet wiederum: die Wellen haben mehr Energie, welche sich am besten zum Surfen eignen! Als Faustregel gilt:

  • unter 8 Sekunden: Unorganisierter Windswell, der nicht weit von der Küste entsteht und kaum Zeit hat, sich aufzubauen. Brechen chaotisch und sind weniger surfbar.
  • 8 bis 10 Sekunden: unorganisierter Windswell, erzeugt kraftlose, wenig unorganisierte brechende Wellen. Daher meist schwierig zu surfen.
  • 11 bis 15: moderater Groundswell (Grunddünung) liefert genügend Energie im Set geordnete und kraftvollere Wellen zu liefern. Sind nicht perfekt, aber sind surfbar.
  • über 15 Sekunden: Grunddünung, der weit von der Küste entstanden ist und viel Zeit zum Aufbau der Wellen hatte. Daher sehr kraftvoll und ideal zum Surfen.
Illustration die Wellenperiode und Wellenhöhe erklärt.
Illustration, wie Wind Wellen entstehen lässt und wie Wellenhöhe und Wellenperiode gemessen werden.

Kilojoule (kJ) – Wellenenergie

Zwar wird die Wellenstärke von der Wellengröße und Wellenperiode bestimmt, zum Vergleich verschiedener Wellen eignen sich jedoch beiden Einheiten nicht immer.

Zwei Beispiele:

Vergleichen wir zwei Wellen: Beide sind 4 Fuß hoch, aber die eine hat eine Periode von 8 Sekunden, die andere von 15 Sekunden. Schon hier wird deutlich: Die Welle mit der längeren Periode transportiert deutlich mehr Energie und ist somit kraftvoller.

Noch spannender wird es, wenn wir eine 4-Fuß-Welle mit 12 Sekunden Periode einer 3-Fuß-Welle mit 16 Sekunden Periode gegenüberstellen. In diesem Fall lässt sich die Stärke der Wellen nicht mehr allein über Höhe oder Periode einschätzen – hier ist die Wellenenergie, gemessen in Kilojoule (kJ), die aussagekräftigere Kennzahl. Sie zeigt, wie viel Power tatsächlich in der Welle steckt.

Zur Orientierung: Laut surf-forecast.com sind mindestens 100 bis 300 kJ für eine Longboard-Session notwendig, während du dein Mid Length oder Shortboard bei über 300 kJ mit ins Wasser nehmen kannst.

Die Swellrichtung

Die Richtung aus der die Dünung kommt, nennt man Swellrichtung. Sie wird entweder in Himmelsrichtungen wie Nord (N), Nordwest (NW) oder als Winkel in Grad angegeben: 0° bzw. 360° steht für Norden, 90° für Osten, 180° für Süden und 270° für Westen.

Wie gut eine Swellrichtung an einem Surfspot funktioniert, hängt stark von der Ausrichtung der Küste ab. Trifft der Swell (Schwellung) in einem ungünstigen Winkel auf die Küste, können die Wellen abgeschwächt werden, kaum brechen oder gar nicht erst ankommen.

Mehr darüber, wie sich Swellrichtungen an deinem Spot verhalten, erfährst du in unserem Blogartikel zur Wellenrefraktion von Meereswellen.

Windstärke und -richtung

  • Der Wind ist einer der entscheidenden Faktoren für die Qualität der Wellen – er kann sie perfektionieren oder komplett zerstören. Dabei spielen mehrere Aspekte eine Rolle: Zum einen die Windstärke (auch Windgeschwindigkeit), die meist in Kilometer pro Stunde (km/h) oder Knoten (kn) angegeben wird. Zum anderen ist die Windrichtung entscheidend – ähnlich wie beim Swell. Da Wind ein sehr dynamischer Faktor ist, der sich ständig ändern kann, wird die Richtung in der Praxis oft vereinfacht als Onshore, Offshore oder Sideshore angegeben.

Wichtig: Die Windrichtung beschreibt immer, aus welcher Richtung der Wind kommt. Hier ein Überblick über die wichtigsten Windtypen und ihre Wirkung:

  • Offshore-Wind: Bläst vom Land aufs Meer hinaus und glättet die Wasseroberfläche. Dadurch entstehen saubere Wellen mit klarem Face, die sich langsam und gleichmäßig aufbauen – Traumbedingungen für Surfer!
  • Onshore-Wind: Weht vom Meer auf das Land zu. Dieser Wind macht die Wellen chaotisch, unberechenbar und oft unbrauchbar zum Surfen – für viele Surfer ein Albtraum.
  • Sideshore-Wind: Bläst parallel zur Küste. Je nach Spot und Swellrichtung kann dieser Wind die Wellen entweder ein wenig glätten oder sie unruhiger machen. Wirkung stark ortsabhängig.
  • Cross-Offshore-Wind: Ein seitlicher Offshore-Wind – also leicht schräg vom Land – hält die Wellen ebenfalls lange offen und sorgt für gute Bedingungen, auch wenn sie nicht ganz so clean sind wie bei reinem Offshore.
  • Cross-Onshore-Wind: Schräg auflandiger Wind – zwar etwas besser als klassischer Onshore, aber dennoch sorgt er meist für Unruhe auf der Wasseroberfläche und kürzer brechende Wellen.

Ein leichter Offshore-Wind ist in den meisten Fällen ideal. Starker Wind hingegen – egal aus welcher Richtung – kann die Surfbedingungen stark verschlechtern.
Faustregel für die Prognose:
Bei Windgeschwindigkeiten unter 5 Knoten (ca. 9 km/h oder 6 mph) hat der Wind kaum Einfluss auf die Wasseroberfläche – du kannst ihn in der Vorhersage meist vernachlässigen.
Onshore-Wind ab 5 Knoten macht sich sichtbar bemerkbar und lässt die Wellen unruhig werden, sofern es keinen Windschutz am Surfspot gibt.
Sideshore-Winde sind meist erst ab etwa 11 Knoten spürbare Auswirkungen auf die Wellenstruktur zu erkennen – auch hier hängt viel vom jeweiligen Spot ab.

Gezeiten

Die Gezeiten – also Ebbe und Flut – haben einen entscheidenden Einfluss auf die Surfbedingungen. Sie verändern den Wasserstand und damit auch, wie Wellen an einem bestimmten Spot brechen. Wie stark sich dieser Effekt auswirkt, hängt vor allem vom Untergrund des Spots (Sand, Riff oder Fels) und dessen Ausrichtung ab.
Wichtig zu wissen:

Nicht jeder Surfspot funktioniert bei jeder Tide gleich gut. Einige laufen am besten bei Flut, andere nur bei Ebbe oder im Übergang – also Mid-Tide. Manche Spots funktionieren sogar nur in einem sehr engen Zeitfenster rund um die Höchst- oder Niedrigwasserstände. Deshalb gilt:

  • Lokale Kenntnisse sind Gold wert. Frag andere Surfer, beobachte den Spot zu verschiedenen Tageszeiten oder nutze Erfahrungsberichte aus Surf-Apps.
  • Gezeitencharts sind ein Muss, um deine Session richtig zu planen – vor allem an neuen Spots.
  • Swellhöhe und Tide wirken zusammen: Wenn dein Homebreak bei 1,5 m Swell und Flut perfekt läuft, kann er bei kleinerem Swell womöglich schon vor der Flut gut surfbar sein. Umgekehrt kann ein Spot, der bei Ebbe läuft, bei großem Swell sogar überfordert sein.

Kurz gesagt: Die beste Surfzeit hängt nicht nur von der Swellvorhersage ab, sondern auch von der Tide. Wer beides kombiniert liest, hat klare Vorteile bei der Session-Planung.

Weitere Faktoren eines Surforecast
Neben den oben genannten Faktoren gibt es weitere Angaben, die deine Session beeinflussen können:

  • Der Hauptswell: Auch Hauptdünung oder Primary Swell bezeichnet, ist in der Regel der kraftvollste und relevanteste.
  • Sekundäre Dünung: Auch Secondary Swell oder Sekundärswell kann die Bedingungen zusätzlich verändern – positiv oder negativ. Treffen Wellen aus verschiedenen Richtungen aufeinander, kann es zu chaotischerem oder komplexeren Wellenbildung kommen.
  • Windböen: Können stark von der Windgeschwindigkeit abweichen und kurzzeitig Einfluss auf dein Surferlebnis nehmen. z. B. die Wasseroberfläche kurzfristige aufrauen, Wellen schneller schließen lassen oder dich aus der Balance bringen.
  • Sonnenaufgang und Sonnenuntergang: Wichtig für Dawn-Petroler! Hilfreich, wenn du eine Session zum Sonnenaufgang und Sonnenuntergang planst.
  • Surf-Guides und Spot-Beschreibung: Zusätzliche Infos zum Spot können besonders nützlich sein und liefern Angaben zum Meeresuntergrund, unter welchen Bedingungen ein Spot gut läuft (u.a. Wellengröße, Swellrichtung und ideale Gezeitenlage), die Wellenart, Paddelintensivität (Strömung) und der Vibe im Wasser.
  • Luft- und Wassertemperatur: Nicht nur für die Neoprenwahl wichtig, sondern auch für Gutwetter-Surfer hilfreich.

Wie funktioniert eine Surfvorhersage?

Damit du deine Surfvorhersage so siehst, wie du sie kennst, braucht’s eine ganze Menge Daten und Rechenpower. Wetterstationen, Satelliten und Bojen sammeln rund um die Uhr Wetterdaten wie Windrichtung, Windstärke oder Luftdruck.

Diese Infos fließen in globale Wellenmodelle wie das GWM (Global Wave Model), dem EZMW (Europäischen Zentrum für mittelfristige Wettervorhersage) oder die Modelle der NOAA (National Oceanic and Atmospheric Administration) ein. Sie berechnen daraus Swellrichtung, Perioden, Wellengrößen und Windbedingungen. Noch genauer wird’s mit regionalen Modellen wie SWAN (Simulating WAves Nearshore). Sie berücksichtigen lokale Gegebenheiten wie Küstenlinien, Untergrund oder Inseln – also alles, was die Welle vor Ort beeinflusst.

Die meisten Surf-Forecasts nutzen heute Hybridmodelle, also eine Kombination aus globalen und regionalen Daten. So bekommst du möglichst präzise Vorhersagen – für genau die Session, auf die du hoffst.

Wie zuverlässig ist eine Wellenvorhersage?

Surfvorhersagen basieren auf komplexen Wetterdaten und Modellrechnungen – aber 100 % genau sind sie nie. Je nach Modell unterscheiden sich Detailtiefe und Zuverlässigkeit. Grundsätzlich gilt: Je häufiger die Daten aktualisiert werden und je mehr Rechenleistung dahintersteckt, desto präziser ist die Prognose.
Einzelne Forecasts können aber abweichen – deshalb lohnt es sich, mehrere Wellenvorhersagen miteinander zu vergleichen. So bekommst du ein realistischeres Bild.
Und ganz wichtig: Lokale Kenntnisse sind oft der Schlüssel. Denn was auf dem Forecast vielversprechend aussieht, kann in der Realität ganz anders wirken – z. B. durch Küstenform, lokale Winde oder Strömungen.


Merke dir: Je weiter die Vorhersage in der Zukunft liegt, desto ungenauer wird sie. Für die nächsten 24 bis 48 Stunden sind Forecasts meist recht verlässlich – alles darüber ist eher eine grobe Orientierung.

Verlasse dich nicht auf Bewertungen der Wellen

Viele Forecast-Seiten nutzen eigene Algorithmen (Bewertungssysteme) – etwa Sterne, Farben oder Punktzahlen –, um Surfbedingungen schnell einschätzbar zu machen. Klingt praktisch, ist aber oft zu pauschal und unzuverlässig, um eine Session sicher zu planen. Viel wichtiger ist es, die Eigenheiten deines Surfspots zu kennen – denn sie entscheiden darüber, ob die Bedingungen wirklich passen.

Lokale Kenntnisse des Surfspots

Jeder Spot hat seine Eigenheiten, die selbst die besten Modelle oft nicht abbilden können. Wer sie kennt, holt mehr aus der Vorhersage raus – oder spart sich den Weg zum Strand. Achte besonders auf folgende Punkte:

  • Tidefenster und Tidensensibilität: Nicht jeder Spot läuft bei jeder Tide. Viele funktionieren nur in einem engen Zeitfenster. Wer das Timing kennt, surft zur besten Tageszeit.
  • Swellgröße und Swellrichtung: Einige Spots laufen nur bei einer entsprechenden Größe und Richtung der Wellen! Achte darauf, wie sich die Wellen bei unterschiedlichen Bedingungen verhalten.
  • Sandbänke, die sich stetig verändern: Gerade an Beachbreaks verändern sich die Sandbänke regelmäßig durch Swell, Gezeiten und Strömungen.
  • Swellfilterung: Nicht jeder Swell kommt tatsächlich am Spot an. Küstenlinien, vorgelagerte Inseln oder Unterwasserstrukturen lenken, blocken oder filtern Wellen. Wer sich mit Refraktion und Diffraktion von Meereswellen auskennt, kann besser einschätzen, wann und wo ein Swell funktioniert.
  • Lokale Windphänomene: Seebrisen, Thermik oder Talwinde werden oft nicht genau vorhergesagt. Was als Offshore angekündigt war, kann vor Ort plötzlich Sideshore oder Onshore sein. Dünen, Klippen oder Wälder können zusätzlichen Schutz vor Wind bieten.
  • Strömungen und andere Gefahren: Strömungen sind nicht immer schlecht – oft bringen sie dich schnell ins Line-up. Aber sie werden in Forecasts selten erwähnt, ebenso wenig wie Seeigel, Petermännchen oder andere Gefahren vor Ort.

Wer einen Spot versteht, kann aus einem “okay” Forecast eine perfekte Sessions machen – oder weiß, wann sich der Weg zum Strand nicht lohnt. Lokales Wissen ist durch nichts zu ersetzen.

Welche Arten von Wellenvorhersagen gibt es?

Wellenvorhersagen werden nicht nur verschiedenen Formaten dargestellt, auch werden die Daten unterschiedlich erhoben. Die gängigsten Varianten sind:

  • Grafische Swell-Karten: Diese Karten zeigen die Swellhöhe, Richtung und Periode in einer visuellen Darstellung. Sie sind besonders hilfreich, um großflächige Swell-Muster zu erkennen und abzuschätzen, welche Regionen mit guten Wellen rechnen können.
  • Tabellarische Vorhersagen: Diese Form ist bei den meisten Surf-Forecast-Websites zu finden. Hier werden Daten wie Wellenhöhe, Windrichtung, Windstärke und Gezeiten in Tabellenform aufbereitet, sodass man schnell die wichtigsten Infos auf einen Blick hat.
  • Algorithmus-basierte Surf-Bewertungen: Einige Plattformen geben eine Gesamtbewertung für einen Surfspot ab – oft in Form von Sternen oder einer Punkteskala. Diese Bewertungen kombinieren mehrere Faktoren wie Swell, Wind und Tide, um eine Einschätzung darüber zu liefern, ob die Bedingungen surfbar sind oder nicht.
  • Live Daten und Beach Webcams: Die Wellenvorhersage wir nicht nur über Vorhersage von Wellenmodelle, sondern auch durch automatisierte Beobachtungen an Webcams an Strand berechnet. Durch die integrieren Echtzeit-Daten von Surfspots anhand tatsächlichen vorherrschenden Bedingungen wie die aktuellen Wellenhöhen und Windbedingungen direkt von der Quelle liefern. Webcams geben zusätzlich einen visuellen Eindruck, wie die Bedingungen tatsächlich vor Ort aussehen.


Jede dieser Vorhersageformen hat ihre eigenen Stärken, weshalb es sinnvoll sein kann, mehrere Quellen zu vergleichen, um ein möglichst genaues Bild der Wellenbedingungen zu bekommen.

Was ist die beste App oder Website für Wellenvorhersagen?

Die beste Surf-Forecast-App oder Website hängt davon ab, was dir wichtig ist: Suchst du detaillierte Wellendaten? Möchtest du Windverhältnisse im Blick behalten? Oder willst du einfach morgens schnell per Webcam checken, ob sich der Weg zum Spot lohnt?
Für gute Wellen brauchst du eine Kombination aus der Wellenvorhersage und lokalen Kenntnissen – und am besten eine App, die dir all das übersichtlich liefert und achte darauf, wie sich Wellen bei bestimmten Bedingungen verhalten. Hier sind einige der beliebtesten und zuverlässigsten Anbieter:

  • Surfline: Eine der bekanntesten Plattformen weltweit. Bietet detaillierte Wellenvorhersagen, Live-Webcams, Spot-Reports und Premium-Features wie Sessions-Replay.
  • surf-forecast.com: Sehr beliebt für detaillierte Swell-Infos, inklusive Energieangabe der Wellen. Mit praktischem Wavefinder und Alarmfunktion, wenn dein Lieblingsspot gute Bedingungen verspricht.
  • Windy: Perfekt für alle, die auch Wind, Wetter und Strömungen im Blick haben wollen. Bietet eine grafisch sehr starke Darstellung – ideal für Wellen-, Winddaten, mit übersichtlichen grafischen Darstellungen, auch von Strömungen.
  • Windfinder: Fokussiert sich auf Windprognosen – mit dem Superforecast bekommst du stündlich aktualisierte Wind- und Wetterdaten.
  • Windguru: Bietet umfangreiche Wetter- und Wellendaten in verschiedenen Tabellen- und Graphenformaten. Ideal für Fortgeschrittene, die gerne etwas tiefer in die Materie einsteigen.

Ein Vergleich mehrerer Anbieter kann helfen, die genaueste Vorhersage zu erhalten, insbesondere bezüglich Winde. Da sie sich häufig ändern und sich hier eine aktuelle Datenbasis lohnen kann. Der Anbieter Magicseaweed existiert nicht mehr, da er 2017 von Surfline übernommen wurde und ist seit 2023 nicht mehr verfügbar.



Jetzt weißt du, worauf es beim Lesen der Wellenvorhersage ankommt und kannst das Beste aus deinen Surfsessions herausholen und deine lokalen Kenntnisse an deinem Homebreaks verbessern.

Zusammenfassung

Wellengangrichtung, Wellenhöhe, Periode, Wind und Gezeiten sind nicht die einzigen Schlüsselfaktoren, wenn es darum geht, gute Wellen vorherzusagen. Nehmen Sie sich Zeit und erfahren Sie, wie lokale Faktoren wie Sandbänke, die Art des Meeresbodens oder der natürliche Windschutz die Wellenqualität stark beeinflussen können. Fazit: Ignorieren Sie algorithmusbasierte (Sterne-)Bewertungen von sich aus – lokales Wissen ist der Schlüssel, um gute Wellen zu erzielen!